Vorbericht 3. Handball Bundesliga TSV Heiningen vs. SV Allensbach

SV Allensbach startet in die neue Saison

Es geht wieder los! Am heutigen Samstagabend, um 20 Uhr, treten die Drittligahandballerinnen des SV Allensbach beim TSV Heiningen an und starten damit in die neue Spielzeit in der 3. Bundesliga Süd. Es ist das erste Pflichtspiel seit dem coronabedingten Abbruch Anfang März. Damals trennten sich die Allensbacherinnen mit 26:26 von der SG Kappelwindeck/Steinbach und standen mit einem Spiel mehr auf dem dritten Tabellenplatz.

SV Allensbach seit Juni in der Halle

Seit dem ist viel passiert. Während des Lockdowns mussten sich die Spielerinnen individuell fit halten. Athletiktrainer Tillmann Lantzsch überbrückte mit Online-Trainings die Zeit, in der die Riesenberghalle geschlossen war. Mitte Juni dann endlich wieder Hallentraining. Vorfreude wo man nur hinsah, auch wenn der Abstand von 1,50 Meter immer und überall eingehalten werde musste. Dann im Juli endlich wieder Kontaktsport und im August und September Vorbereitungsturniere und -spiele, in denen sich das neu formierte Team finden musste.

Sechs Abgänge und vier Neuzugänge

Sechs Abgängen Katja Allgaier und Jennifer Grathwohl (beide HSG Mimmenhausen/Mühlhofen), Hannah Person (HSG Freiburg), Leonie Scholl (HSG St. Leon/Reilingen) sowie Sarah Rothmund und Julia Willauer (beide Karriereende) stehen vier Neuzugänge gegenüber. Torhüterin Joelle Arno kam von der SG BBM Bietigheim, Rückraumspielerin Mia Kernatsch stieß aus Blomberg-Lippe zum Kader, Franziska Höppe kehrte nach ihrem Auslandssemester und Praktikum zurück an den Bodensee und vor einigen Tagen verstärkte sich der SVA noch mit Kreisläuferin Kristiana Mitreiter von der HSG Albstadt. Dafür herrscht im Trainerteam Kontinuität. Trainerin Sandra Reichmann und Teamchef Oliver Lebherz sind weiterhin mit an Bord ebenso wie Torwarttrainerin Stefanie Neumann, Athletiktrainer Tillmann Lantzsch sowie Physiotherapeutin Mareike Schupp.

Hygienevorgaben bei den Heimspielen

Kontinuität gibt es ebenfalls im Vorstand des Handball Sportmanagement Allensbach (HSA), welches sich um die Belange der ersten Frauenmannschaft kümmert. Auch die Verantwortlichen hatten arbeitsreiche letzte Monate, um Lösungen zu finden, wie man die ausgefallen Saisonhighlights Superball und Skoda Cup sowie Sponsorenabgänge kompensiert und wie sich der Verein für die Zukunft aufstellt, um die Coronakrise zu überstehen. «In dieser Situation war noch nie jemand von uns, weder im Beruf, noch familiär oder eben auch im Sportverein. Die aktuelle Thematik beschäftigt uns seit einem halben Jahr sowohl organisatorisch als auch finanziell und wird das auch weiterhin noch tun», erklärt der 1. Vorstand des HSA Andreas Spiegel und ergänzt: «Ganz viel wird weiterhin davon abhängen, wie die Heimspiele mit den Hygienevorgaben laufen werden.» Das erste davon findet am Sonntag, den 25.10., um 16 Uhr, gegen die HSG Würm-Mitte statt. Zuschauer sind nach Erarbeitung eines aufwendigen Hygienekonzepts und Absprache mit der Gemeinde Allensbach erlaubt. „Es muss allerdings jedem klar sein, dass die Sitzplätze limitiert sind“, gibt Spiegel zu bedenken. Familien oder Partner können zusammen sitzen, zu allen anderen gilt aber auch hier die allgemeine Abstandsregel von 1,50 Meter. Weitere Informationen wird der Verein noch auf seinen Kommunikationskanälen platzieren.

3. Bundesliga besteht aus 5 Staffeln

Generell warten im Spielbetrieb einige Neuerungen auf de Teams in der 3. Liga Süd. Da es keine Auf- und Absteiger aus den 3. Ligen gab, wohl aber Aufsteiger aus den Oberligen, treten statt 48 jetzt 59 Teams an, die nun auf fünf Staffeln statt bisher vier verteilt werden. «Das ist schade, denn wir haben uns auf ein 15er-Feld gefreut. So hätten wir die Möglichkeit gehabt die ausgefallenen Spiele der Vorsaison zu kompensieren», gibt Vorstand Andreas Spiegel zu, zeigt aber gleichzeitig auch Verständnis: «Durch den späten Saisonstart Mitte Oktober ist das aber nur schwer umsetzbar, denn auch jetzt dauert die Runde schon länger als normal.» Aufgrund des Rückzugs des ASV Dachau, dessen Platz aufgrund der späten Absage nicht nachbesetzt wird, treten in der Südstaffel elf Mannschaften an – die bisherigen Kontrahentinnen Vorjahresmeister Metzingen 2, Regensburg, Haunstetten, Wolfschlugen, Gröbenzell und Nellingen sowie Herzogenaurach, die bisher im Osten spielten. Dazu kommen die Aufsteiger Heiningen und Göppingen 2 aus der Baden-Württemberg Oberliga und die HSG Würm-Mitte aus der Bayernliga. Alte Bekannte wie Schozach-Bottwartal, Kappelwindeck/Steinbach, Pforzheim oder auch Möglingen wurden der neuen Südwest-Staffel zugeordnet. «Wir freuen uns auf die Herausforderung, auch wenn fünf Auswärtsfahrten nach Bayern gerade in der jetzigen Zeit für uns einen deutlichen Mehraufwand bedeuten», gibt Spiegel zu bedenken.

Zwei schwere Verletzungen beim SV Allensbach

Vieles ist also neu, vieles ist anders, aber eins bleibt gleich: die Vorfreude auf eine neue Saison! Auch wenn die bei den Allensbacherinnen durch Verletzungssorgen getrübt wird. Katharina Bok laboriert noch an einem Syndesmosebandriss au dem Turnier in Waiblingen Anfang August und wird in den kommenden Spielen noch nicht mitwirken können. Langfristig fällt Rückraum-Shooterin Laura Strosack aus, die sich im Training vor einigen Wochen das Kreuzband riss. Und auch bei Julia von Kampen ist noch nicht klar ob und wenn ja, für wie viel Einsatz, es reichen wird. «Diese Verletzungen tun natürlich weh und wir hoffen auf eine schnelle Genesung. Es muss nun jede Spielerin mehr Verantwortung übernehmen und zudem ergibt sich auch die Chance für den Nachwuchs», gibt sich Andreas Spiegel kämpferisch.

Drei weitere A-Jugendtalente vom SV Allensbach im Kader

Mit Rahel Müller, Giulia Lützkendorf und Marit Walz stehen drei weitere Spielerinnen aus der Jugendbundesliga im Kader der Frauen 1. Auch Kimberly Gisa und Leonie Kuntz, die beide wieder zum Lehrgang der Jugendnationalmannschaft in der kommenden Woche eingeladen wurden sowie Mia Kernatsch haben noch A-Jugendalter. «Wir haben eine sehr junges Team am Start, gepaart mit den erfahrenen Spielerinnen wie Nadja Greinert, Tabea Maier oder Dovile Ilciukaite aber sicher eine gute Mischung», freu sich Spiegel.

TSV Heiningen als Nachrücker in der 3. Liga

Der TSV Heiningen als Nachrücker aus der BW-Oberliga in die 3. Liga aufgestiegen geht mit Sicherheit als Außenseiter in die Partie am heutigen Samstagabend, wird aber befreit aufspielen können. Das Team aus dem Landkreis Göppingen am Fuße der schwäbischen Alb kommt über ihr eingespieltes Kollektiv und wird sicherlich versuchen dem SV Allensbach ein Bein zu stellen. «Für uns wäre ein erfolgreicher Start in die neue Saison enorm wichtig, um uns direkt Selbstvertrauen zu holen und mit einem Sieg ins erste Heimspiel in zwei Wochen zu gehen», erklärt Andreas Spiegel. Anwurf in der Voralbhalle in Heiningen ist um 20 Uhr.