Teamfoto des SV Allensbach Saison 2020/2021

Konstanzer Anzeiger berichtet über SV Allensbach:

Spielerinnen, die sich nur mit Training auf Sparflamme in Form halten konnten, geschlossene Halle: Der Handball im SV Allensbach war genauso wie andere Vereine durch COVID 19 in eine Pause gezwungen worden. Doch jetzt im Oktober fängt eine neue Spielsaison an, in die Spieler*innen und die Trainer*innen voller Vorfreude und Optimismus gehen. Die Drittligahandballerinnen des SV Allensbach starten am kommenden Samstag, den 10. Oktober um 20 Uhr mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger TSV Heiningen.

Bereits seit Mitte Juni konnte das Training, wenn auch unter veränderten Bedingungen, wieder aufgenommen werden. Die Abstandsregeln waren eine Herausforderung, berichtet Andreas Spiegel, der beim Handball Sportmanagement Allensbach 1. Vorstand und Pressesprecher ist. Mittlerweile wurden im Mannschaftssport aber die Abstandregeln gelockert. Trotz individueller Trainingspläne in der  ersten Corona-Zeit und trotz Online-Training war der Fitness-Rückstand der Mannschaften durchaus noch spürbar. Doch der Saisonstart liegt dieses Jahr etwas später im Herbst, so dass auch etwas mehr Zeit blieb, die alte Form wieder zu erreichen.

„Die Hygienemaßnahmen müssen natürlich weiter eingehalten werden“, betont Andreas Spiegel. Ein zusätzlicher Aufwand, wenn alle Trainingsgeräte desinfiziert werden müssen. Aber alle sind sich einig, wie Spiegel berichtet: “Hauptsache, es geht weiter.“

Der nächste Schritt steht bevor: die Halle wieder für Zuschauer zu öffnen. Für Punktspiele sei die Erlaubnis da, so Spiegel. Aber auch hier wird noch nichts wie vor Corona sein. „Es muss jedem klar sein, dass die Sitzplätze limitiert sind“, gibt Spiegel zu bedenken. Familien oder Partner können zusammen sitzen, zu allen anderen gilt aber auch hier die allgemeine Abstandsregel von 1.50 Meter.

Für das erste Heimspiel der Bundesliga-Damen am 25. Oktober werden erst einmal die Inhaber von Dauerkarten und die Sponsoren berücksichtigt. „Wir müssen sehen, was dann noch übrig bleibt.“ Eine Abendkasse wird es für dieses Spiel nicht geben. Kartenbestellungen und aktuelle Informationen gibt es in den nächsten Wochen online auf der Website und in den sozialen Medien.

Auch für die Spielerinnen wird ein ganz anderes Gefühl auf dem Platz entstehen. „Wir hatten im Schnitt mit die höchste Zuschauerzahl in der 3. Liga“, berichtet Spiegel. „Nun müssen die Mädels vor vielleicht 100 Zuschauern statt 400 spielen.“ Trotz allem soll aber gerade die Heimstärke des SV Allensbach wieder eine der Trumpfkarten in der neuen Saison sein. „Die Mädels brennen darauf wieder vor Zuschauern zu spielen und werden alles geben, um erfolgreich zu sein“, stellt der 35-Jährige Vorstand in Aussicht.

Wenige Zuschauer bedeuten nicht nur weniger Fanunterstützung für den Verein, sondern vor allem auch weniger Einnahmen. Nach einer Phase ausgefallener Spiele (zuletzt hatte man sich entschlossen den Skoda Cup abzusagen und auf das nächste Jahr zu verschieben.), geht man nun in eine Saison mit weniger Zuschauern, was natürlich weniger Einnahmen bedeutet. Noch gar nicht absehbar sei es, so Andreas Spiegel, was die finanziellen Folgen sind. Er hofft, dass man Sponsoren und Vereinsmitglieder dazu gewinnen kann. Der Verein arbeite an „kreativen Lösungen“ für das Problem, das hier wie in anderen Vereinen unverschuldet durch das Virus entstand.

Die große Bitte von Andreas Spiegel ist an „alle Menschen, die sich für Handball interessieren“ gerichtet: „Wir brauchen Unterstützung, natürlich finanziell, aber auch durch die Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten.“ Und er ist davon überzeugt, dass der Handballsport sich verändern wird. Zum jetzigen Zeitpunkt kann keiner wissen, was genau passieren wird, aber eins steht für Spiegel fest: „Das Konkurrenzdenken ist im Moment fehl am Platz, wir Handballvereine in der Region müssen gemeinsam an einem Strang ziehen. Nur so ist die Zukunft für unseren schönen Sport zu sichern.“