Souveräner Auftritt des SV Allensbach macht Mut fürs Relegationsfinale

Die Allensbacher Handballerinnen schlagen in eigener Halle den TB Wülfrath mit 34:23. Gegen Stade kann nun Rang zwei gesichert werden.

Den Grundstein dafür legten die Gelb-Blauen gleich selbst auf dem Parkett der Riesenberghalle mit einem Traumstart gegen den TB Wülfrath. Nach zehn Minuten stand es vor 253 Zuschauern bereits 7:1. Die Allensbacher 6:0-Deckung um die starke Torhüterin Joelle Arno stand sicher, vorne trafen die Gastgeberinnen nach Belieben.

Auszeit mit Wirkung

Wie viel einige aufmunternde Worte bewirken können, zeigte die erste Auszeit von Gästetrainer Jörg Büngeler wenig später. Wülfrath kam wie verwandelt aus der kurzen Verschnaufpause und brauchte exakt drei Minuten, um den Rückstand auf 5:7 zu verkürzen. Die ganze Allensbacher Souveränität war verschwunden. Was tun? Genau: Auch SVA-Teamchef Oliver Lebherz und Trainerin Sandra Reichmann zückten die Grüne Karte – mit ebenso durchschlagendem Erfolg. Fortan war das Tempo zurück in den Allensbacher Angriffen. Die Gastgeberinnen, bei denen Laura Epple schon nach wenigen Minuten am Knie verletzt ausgefallen war, bauten ihren Vorsprung dominant wieder aus – zwischenzeitlich führte der SVA mit sieben Toren Differenz (12:5/18.). Zur Pause hieß es 17:12 – bei acht unterschiedlichen Allensbacher Torschützinnen und neun Paraden von Torhüterin Arno.

„Wir hatten uns vorgenommen, mit viel Tempo zu spielen, da Wülfrath da anfällig ist“, sagte Lebherz über den Plan, den seine Spielerinnen umzusetzen wussten. Trotzdem sah der Allensbacher Teamchef noch Verbesserungsbedarf: „Im ersten Teil der ersten Halbzeit haben wir eine gute Abwehr gestellt, im Angriff aber teilweise zu leichtfertig die Bälle hergegeben.“

Spiel nun ausgeglichener

Dies galt auch noch für den Beginn der zweiten Hälfte. Das Spiel war nun ausgeglichener – mit technischen Fehlern auf beiden Seiten. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass für sie viel auf dem Spiel steht. Da SVA-Keeperin Arno aber auch weiterhin den Laden dichthielt, fanden die Allensbacherinnen langsam wieder zurück zu ihrer zuvor gezeigten Sicherheit.

Der Vorsprung der Gastgeberinnen wuchs immer weiter an. Nach 45 Minuten sorgte Rahel Müller – mit sechs Treffern beste SVA-Torschützin – mit ihrem Tor zum 26:16 für die erste Zehn-Tore-Führung. Fans und Spielerinnen feierten jeden Treffer euphorisch. Sie wussten, dass die Gäste zu diesem Zeitpunkt bereits alle Auszeiten genommen hatten. Es war also nichts mehr mit aufmunternden Worten und Verschnaufpausen. Der SVA ließ nicht nach und bejubelte am Ende einen nie gefährdeten 34:23-Sieg in eigener Halle.

Leistung am 1. Mai bestätigen

„Jetzt müssen wir diese Leistung am 1. Mai gegen Stade bestätigen“, sagte Teamchef Oliver Lebherz mit Blick auf die letzte Partie der Relegation. Um auf dem ersten Rang zu landen, benötigt sein Team Schützenhilfe von Wülfrath im Spiel gegen die Reserve des Thüringer HC. Der zweite Platz, den der SVA mit einem Sieg sicher hätte, könnte aber auch noch wichtig werden, da die genaue Zahl der Absteiger nicht feststeht. Eine letzte Energieleistung ist also noch nötig im Finale einer langen Runde. „Man merkt, dass die Saison lang war und Kraft gekostet hat“, sagte Lebherz, „auch mental.“

Es spielten: Arno, Petrovic (Tor); Lang, Müller (6), Hoefs (5), Goudarzi, Teixeira da Silva (3), Walz (2), Maier (5), Hildebrand, Boos, Epple, Rinkeviciute (6/2), Strlek (3), Allgaier (4).

Quelle: Südkurier