Julia Willauer SV Allensbach

Für Julia Willauer vom SV Allensbach bleibt nur das Zuschauen

Die Spielerin des Handball-Drittligisten SV Allensbach fällt für den Rest der Saison aus. Ein Kreuzbandriss zwingt die 25-Jährige zu einer langen Pause.

Während die Drittliga-Handballerinnen des SV Allensbach sich auf die erste Partie nach der Winterpause vorbereiten, wird Julia Willauer vorerst nicht am Training ihrer Mannschaft teilnehmen können. Für die 25-Jährige war die Saison bereits früh beendet. „Ich hatte Schmerzen im Knie und kam vorsichtshalber ins MRT“, lässt Willauer die Verletzung Revue passieren.

Diagnose: Kreuzbandriss

Als die Ergebnisse eintrafen, zeigte sich, dass die Vorsicht durchaus begründet war. Die Diagnose: Kreuzbandriss. Es ist der dritte in der Karriere der 25-jährigen Handballerin. Bereits 2006 und 2009 laborierte sie daran. „Das war erst einmal ein Schock“, erklärt sie. Die dritte Verletzung dieser Art ist kein Pappenstiel, weiß Wilauer, sondern vielmehr „eine ernste Sache“. Da mache man sich auch schon einmal Gedanken über das Aufhören, gibt die 25-Jährige zu. Umso dankbarer ist sie da ihrem Verein, dass von dessen Seite aus kein Druck komme, sagt sie. So könne sie sich ganz um die Genesung kümmern. Erst vor wenigen Wochen wurde sie am Knie operiert.

Viel mehr Sorgen macht sie sich um ihre mentale Fitness, erklärt sie. Schließlich möchte man in diesem Alter noch nicht mit dem Gedanken ans Aufhören konfrontiert werden. „Ich will schon noch mehrere Jahre spielen und selbst entscheiden, wenn es Zeit ist, aufzuhören.“ Und wenn dann noch wie im Moment die Handball-WM läuft, dann will man sowieso nicht aufhören, fügt sie lächelnd hinzu.

„Ein Kreuzbandriss ist einfach Arbeit“

Ihr Ziel ist es nun, sich ganz auf die Genesung zu konzentrieren. „Ein Kreuzbandriss ist einfach Arbeit“, erklärt sie. Umso besser, dass sie mit ihren Teamkameradinnen Leute um sich hat, die sie motivieren und die Lust zum Comeback wecken.

Auf dieses müssen die Allensbacher Fans aber noch etwas warten, denn vor der nächsten Saison kann nicht mit Willauer gerechnet werden. „Auch wenn man nach sechs Monaten das Gefühl hat, man könnte doch wieder einsteigen, darf man nicht zu früh wieder anfangen“, sagt die 25-Jährige besonnen. „Die Geduld muss man haben.“

Zuschauen geht mehr an die Nerven

Eine entspannte restliche Saison also? Eher nicht, kontert Willauer. Denn neben der körperlichen Arbeit, die ihr in der Reha bevorstehen wird, sind in der restlichen Spielzeit vor allem die Nerven beansprucht. Schließlich wird Willauer ihr Team weitestgehend als Zuschauerin begleiten. „Das ist ganz anders, als selbst auf dem Feld zu sein. Als Spielerin kommt man in einen Tunnel, aber auf der Tribüne ist man nervlich ganz anders dabei.“

Quelle: SÜDKURIER (Maximilian Halter, 25.01.2019)