Der Bär wankte aber er fiel nicht…

SV Allensbach – TSG Ketsch 28:29 (13:16)

28:29 verlor der SV Allensbach das Spitzenspiel gegen die TSG Ketsch um Haaresbreite oder sagen wir, um zwei Sekunden; denn die fehlten am Ende zu einem letzten Abschluss von Julia Willauer, der den Ausgleich bedeutet hätte (vorausgesetzt er wäre erfolgreich gewesen). So aber blieb es bei einem Sieg für den Favoriten und Aufstiegskandidaten TSG Ketsch.

MMS_0138_HSADer SVA markierte das erste Tor durch Steffi Hotz, seiner Top Torschützin an diesem Abend, aber dies war denn auch die einzige Führung. Warum das so war, darüber gibt auch die Torstatistik Aufschluss: sechs der 13 Tore, die der SVA bis zur Halbzeit erzielte, resultierten aus Siebenmetern, die die robuste Abwehr der „Kurpfalzbären“ an den „Hühnern“ verschuldete, die Hühner taten sich sehr schwer mit dieser stabilen Abwehr und kamen kaum zu ihrem Kombinationsspiel im Positionsangriff. Das Gegenstoßspiel, ansonsten das Prunkstück des SVA, fand indessen aufgrund einer rückzugstarken Bärenabwehr auch kaum statt. Das Resultat waren verzweifelte Allensbacher Bemühungen, das TSG-Bollwerk zu überwinden. Auf der Gegenseite zeigte der Bärenangriff, v.a. in Person von Katrin Schneider, eine Vielzahl von Angriffsvarianten und immer wieder Anspiele an den Kreis, die die SVA Abwehr an ihre Grenzen führten. Das Halbzeitergebnis von 13:16 gab diesen Spielverlauf denn auch angemessen wieder.

MMS_0261_HSAIn der zweiten Halbzeit wurde das Spiel noch etwas schneller und innerhalb von sieben Minuten war der Heimrückstand auf sechs Tore (15:21) angewachsen. Das Team-Timeout von Trainer Claus Amman verhinderte möglicherweise schlimmeres, denn danach pendelte sich der Rückstand bei vier Toren ein. Die Schlüsselphase des Spiels war dann die 51. Minute beim Stand von 23:26, als die TSG innerhalb von 30 Sekunden drei Spielerinnen durch Zeitstrafen verlor und der SVA in der Folge die teilweise dreifache Überzahl nur unzureichend durch ein Tor nutzte. Wieder vollzählig zogen die Bären danach wieder auf vier Tore davon. Erst die Schlussphase ab der 55. Min gehörte dann wieder den Hühnern, die mit schönem, schnellen Spiel von Nadja Greinert, Justine Bickel und Nadja Zogg die Bären doch noch an den Rand eines Punktverlustes brachten.

Insgesamt war der Allensbacher Trainer Claus Ammann nicht unzufrieden: „Wir haben heute ein gutes Spiel abgeliefert, aber der Gegner war stärker. Die TSG Ketsch steht nicht ohne Grund auf dem ersten Tabellenplatz und wird sich auch in der 2. Bundesliga behaupten.“

Der scheidende Sportvorstand Dr. Wolfram Jänisch äußerte sich ebenfalls verhalten positiv: „Wir wollten das Ergebnis des Hinspiels und den Eindruck korrigieren. Das ist uns gelungen. Wir haben den Topfavoriten ins Straucheln gebracht, denn hier haben zwei starke Mannschaften gespielt und großartige Werbung für den Frauenhandball gemacht“.

Für den SVA spielten:

Nathalie Wörner und Steffi Neumann (Tor), Denise Lizureck, Sarah Rothmund, Julia Willauer 2, Justine Bickel 3, Nadja Greinert 6, Stefanie Hotz 11/9, Lucy Dzialoszynski 1, Selina Röh, Anna Mayer 3, Nadja Zogg 2, Svenja Hübner

Für die TSG Ketsch spielten:

Katja Heinzmann, Hannah Melching, Jule Wolf (Tor), Sina Michels 5, Lena Feiniler 5, Anna Widmaier 1, Samira Brand 5, Lea Marmodee, Saskia Fackel 3, Katrin Schneider 7/5, Elena Fabritz 1, Yvonne Rolland 1, Rebecca Engelhardt 1, Justine Stindl

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