SÜDKURIER: Claus Ammann: „Der dritte Platz ist ein supertolles Ergebnis“

Von Ingo Feiertag

Claus Ammann über sein erstes Jahr als Trainer der Drittliga-Handballerinnen des SV Allensbach.

Herr Ammann, gerade haben Sie Ihre erste Saison mit dem SV Allensbach auf Rang drei beendet. Wie lautet Ihre Saisonbilanz?

Ich bin absolut zufrieden mit der Saison. Wir haben uns in vielen Teilen weiterentwickelt, einige Leitwölfe hatten die Mannschaft verlassen, wir mussten uns neu finden, haben junge Spielerinnen integriert. Wir haben uns als Team gefunden, menschlich und auf dem Feld. Die Spielerinnen haben riesige Fortschritte, gerade in der Abwehr, gemacht, wir wissen aber auch, dass wir noch Potenzial im Angriff haben und dass wir uns noch ein bisschen verstärken müssen. Wir werden sehen, wie die Neuzugänge greifen werden, da bin ich guter Hoffnung. Wir dürfen uns nur nicht dazu verleiten lassen, die ganz jungen Talente wie Chiara Baur und Julia von Kampen, die im Sommer kommen, zu sehr in die Verantwortung zu nehmen. Das sind Perspektivspielerinnen, die langfristiger wachsen sollen. Was mir gut gefallen hat, ist eine gewisse Charakterhärte hinten raus. Wir haben den Kopf nicht hängen lassen und viele Spiele gedreht. Das hängt auch mit der körperlichen Substanz im Team zusammen, wobei man am Ende gemerkt hat, dass es für die Füße und den Kopf nicht mehr ganz so leicht war.

Das letzte Spiel ging gegen Freiburg verloren, dennoch steht am Ende einer starken Saison der dritte Platz. Hätten Sie das erwartet?

Erwartet wahrscheinlich nicht, ich bin immer verhalten bei Prognosen. Ich kannte die 3. Liga nicht, die Allensbacher Mannschaft auch nicht so im Detail. Es war wichtig, dass wir eine gewisse Zielsetzung verfolgten, die wir auch im Vorfeld verbalisiert hatten. Wir wollten intensiver im Fitnessbereich arbeiten, um dem zu Beginn schmalen Kader Möglichkeiten zu bieten. Im Verletzungsbereich haben wir Glück gehabt, aber auch gut gearbeitet. Wir hatten keine muskulären Verletzungen aus Überbelastung. Anna Mayer hatte gegen Ende der Saison Probleme mit der Bizepssehne, was aber an ihrer Wurfhaltung liegt, an der wir in der neuen Saison arbeiten werden. Der dritte Platz ist für unser junges Team ein supertolles Ergebnis – auch wenn der Beigeschmack des letzten Spiels bleibt. Vielleicht hat das ja auch sein Gutes: Vielleicht steigt ja Gröbenzell auf und wir haben sie nicht mehr an der Backe. Wie es aussieht, kommt aus der 2. Bundesliga kein Absteiger in unsere Staffel…

Sie wären dann auf dem Papier die stärkste Mannschaft im Süden. In diesem Jahr haben die Vereinsverantwortlichen trotz der Chancen auf den zweiten Platz keine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt. Aus Ihrer Sicht die richtige Entscheidung?

Weiterlesen beim SÜDKURIER