SÜDKURIER: Zwei Minuspunkte von „Santa“ Claus

Von Ingo Feiertag

Frauenhandball 3. Liga
SV Allensbach
HCD Gröbenzell
37:27 (18:13)

SV Allensbach schlägt Gröbenzell mit 37:27. Eindrucksvoller Auftritt der Gastgeberinnen.

Die zuhause unbesiegten Drittliga-Handballerinnen des SV Allensbach sind nicht gerade dafür bekannt, ihren Gegnern nach Heimspielen üppige Gastgeschenke zu reichen. Einen Tag vor Nikolaus machte der SVA-Trainer „Santa“ Claus Ammann dann aber doch eine Ausnahme. Mit breitem Grinsen überreichte er bei der Pressekonferenz seinem Gegenüber Hendrik Pleines einen Zettel mit den beiden Minuspunkten, die dessen HCD Gröbenzell an den ersten acht Spieltagen so verzweifelt gesucht hatte. „Das soll jetzt nicht überheblich rüberkommen. Ich hoffe, du verstehst den Joke“, sagte Ammann, nachdem sein Team beim 37:27-Erfolg die Siegesserie der Oberbayerinnen eindrucksvoll beendet hatte.

Der 59-Jährige erklärte, dass eine Aktion des HCD im Vorfeld des Spitzenduells für besondere Motivation in den Reihen seiner Spielerinnen gesorgt hatte. Auf Facebook hatte der Vorjahressiebte nämlich nach seinem beeindruckenden Start in die Runde folgendes geschrieben: „Wir haben wirklich lange gesucht, aber irgendwie können wir unsere Minuspunkte nicht finden.“ Also druckte Ammann ein Papier mit den Minuspunkten aus und klebte es an die Kabinentür. Dann schickte er sein Team mit den Worten „Lasst mich nicht hängen“ aufs Parkett.

Die Spielerinnen sollten ihren Trainer nicht enttäuschen. Beide Mannschaften legten vom Anpfiff weg ein Höllentempo vor. Eine echte Spitzenpartie. Nach zehn Minuten zog der Zweitliga-Absteiger beim 8:5 durch die bärenstarke Nadja Greinert erstmals auf drei Tore davon. Als Hendrik Pleines fünf Minuten später seine erste Auszeit nahm, stand es schon 12:7. „Ihr seid mit dem Kopf woanders“, schimpfte der Gästetrainer, der später zugab, dass sein HCD „gedanklich, körperlich und taktisch nicht mit dem Tempo des SV Allensbach zurechtgekommen“ sei.

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