Hauptsache gewonnen

SV Allensbach  – VfL Waiblingen 27:25 (10:15)

Die meisten Zuschauer rieben sich nach knapp 11 Minuten verwundert die Augen. Es stand aus Sicht der Gastgeberinnen 3:6 und die Allensbacher Spielerinnen wollten so gar nicht ins Spiel kommen.

Die Mannschaft von Claus Ammann war gewillt, an die tollen Leistungen der Vorwoche im Pokal gegen den Erstligisten Bad Wildungen anzuknüpfen. Aber Ligaalltag ist eben nicht DHB-Pokal und so fanden viele Angriffsbemühungen der Hühner vom See ihr jähes Ende im gut arbeitenden Deckungsverbund der Waiblinger Frauen. Deren 6:0 Abwehr schmeckte dem SVA gar nicht. Dazu kamen, über das gesamte Spiel verteilt, eine Vielzahl von technischen Fehlern, die man in der Art und Häufung diese Saison auch noch nicht gesehen hat. Nur 6 erzielte Feldtore in der ersten Halbzeit plus vier sicher verwandelte Siebenmeter von Steffi Hotz waren gegen eine spielerisch nicht überzeugende, aber kämpfende Mannschaft aus Waiblingen, einfach zu wenig und so stand es nach 30 Minuten vollkommen verdient 10:15 aus Sicht der Gastgeberinnen.

Mit dem Torwartwechsel auf Seiten der Allensbacher von Steffi Neumann zu Nathalie Wörner ging ein Ruck durch die Mannschaft. „Naddel“ erwischte einen Sahnetag und hielt ihre Mädels im Spiel. Der gehaltene Siebenmeter in der 38. Minute beim Spielstand von 15:17 war der endgültige Weckruf für die Feldspielerinnen, die sich fortan Tor um Tor ran kämpften und in der 51. Minute erstmalig die Führung übernahmen, die sie bis zum Ende des Spiels nicht mehr hergegeben haben.

„Am Ende sind wir glücklich über die beiden Punkte. Das wir es deutlich besser können, haben wir in den letzten Spielen gezeigt. Aber die Erkenntnis für meine Spielerinnen, auch ein solches Spiel, in dem vermeintlich nichts zusammenläuft, zu drehen, ist mindestens genauso wertvoll wie die beiden Punkte heute. Sie wissen nun, dass sie als Kollektiv auch schlechte Tage kompensieren können. Das wird uns diese Saison im einen oder anderen Spiel noch helfen“, so ein sichtlich erschöpfter Trainer Claus Ammann.

Mit 6:0 Punkten steht der SVA zusammen mit Ketsch und Gröbenzell an der Spitze der 3. Bundesliga Süd. Nächste Woche beim Spitzenspiel in Ketsch wird man von Beginn an hellwach sein müssen, um etwas zählbares mitzubringen. Aber bis dorthin sind es noch vier Trainingseinheiten, in denen man an den gestrigen Schwachstellen arbeiten wird.

Für den SVA spielten:

Wörner, Neumann (Tor)

Lizureck (2), Rothmund (4), Willauer (4), Bickel (3), Greiner (1), Hotz (8/5), Müller, Dzialoszynski, Röh, Mayer (1), Hübner (4)

Zuschauer: 400

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