Fünf Verabschiedungen zum Saisonabschluss

Am Samstag, den 20.4., siegten die Drittligahandballerinnen des SV Allensbach zum Saisonabschluss vor heimischer Kulisse gegen den TV Nellingen mit 44:34 (22:14). Eine gelungene Vorstellung zum Ende einer tollen Saison mit dem Highlight, dass die Allensbacherinnen im Jahr 2024 kein einziges Spiel verloren. Diese gute Entwicklung und Stimmung spiegelt sich auch in der Kaderplanung wider. Mit Dajana Petrovic, Bettina Woike, Greta Rinkeviciute, Kyra Teixeira da Silva, Katja Allgaier, Katharina Bok, Gloria Herholc, Theresa Litzel, Rahel Müller, Jule Schuster, Mona Hildebrand und Laura Strlek sind bereits zwölf Spielerinnen aus dem aktuellen Kader mit Verträgen für die nächste Saison ausgestattet. Auch Trainer Martin Gerstenecker wird weiterhin an der Seitenlinie stehen. Athletiktrainer Lukas Ratzer sowie Torhüterinnentrainerin Stefanie «Fritzi» Hagemeister, die im Sommer nach ihrer Babypause zurückkehren wird, bleiben ebenfalls im Trainerteam

Mit einem lachenden Auge kann man also festhalten, dass es keinen grösseren Umbruch geben wird. Mit einem weinenden Auge gab es beim SVA trotzdem fünf Verabschiedungen nach dem Nellingenspiel. Noemi Hoefs, Lucy Dzialoszynski und Jane Boos sind die drei Akteurinnen, die in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Im Betreuerstab sind es Teammanagerin Laura Strosack sowie die langjährige Spielerin und Co-Trainerin Sandra Reichmann.

Noemi Hoefs zieht es für ein neues Studium nach Ludwigsburg. Die Rückraumshooterin spielte seit der Saison 2021/22 in gelb-blau und hatt sich in den drei Saisons am Bodensee kontinuierlich weiterentwickelt. Mit 101 erzielten Treffern aus dem Feld war sie in der gerade beendeten Spielzeit in den Top 15 der erfolgreichsten Torschützinnen der 3. Liga. Bedingt durch ihre Grösse waren das immer wieder auch einfache und wichtige Tore aus der zweiten Reihe. Im Innenblock fungierte sie als eine der Abwehrchefinnen. «Mit Noemi verlieren wir eine wichtige Stütze im Team, die ihr grosses Potential hier mittlerweile voll entfalten konnte. Handballerisch hatten wir gemeinsam noch einiges vor, aber natürlich stehen wir bei ihrer beruflichen Entscheidung voll hinter ihr und freuen uns, wenn sich nach ihrem Studium den Weg vielleicht auch wieder zurück an den Bodensee findet», erklärt der 1. Vorstand und Sportliche Leiter Andreas Spiegel.

Lucy Dzialoszynski möchte aus beruflichen Gründen kürzertreten. Nach ihrer Rückkehr an den Bodensee spielte sie zunächst eine Saison beim TuS Steisslingen, ehe es sie zurück an den Riesenberg zog. Vor ihrem Studium durchlief sie bereits die Jugendteams beim SV Allensbach und war eine wichtige Stütze im Perspektivteam. In der vergangenen Saison zeigte die 27-Jährige nochmal ihre handballerische Flexibilität – ob im Rückraum als Spielgestalterin oder als Flügelflitzerin auf Linksaussen. «Mit der Rückkehr von Lucy zum SV Allensbach schloss sich der Kreis. Als erfahrene Spielerin konnte sie viel von ihrem Wissen an die Jungen weitergeben. Da sie im besten Handballalter ist, besteht natürlich von Vereinsseite immer die Möglichkeit wieder anzugreifen», so Andreas Spiegel.

Jane Boos spielte als Jüngste im Kader ihre zweite Saison im Aktivenbereich. Parallel dazu agierte sie auch als Leistungsträgerin in der A-Jugend. Aktuell befindet sich die 18-Jährige in ihrer Abiturphase und möchte sich zunächst auf die Phase danach konzentrieren. «Jane hat sich bei uns als talentierte Spielerin aus der Region bereits in den Jugendteams schnell integriert und enorm weiterentwickelt. Die Anbindung an die 1. Mannschaft war der nächste logische Schritt. Es ist schade, dass Jane uns verlässt, wir hätten ihren handballerischen Weg gerne noch weiter begleitet», erklärt Andreas Spiegel.

Aus dem Betreuerstab scheidet Laura Strosack aus beruflichen Gründen als Teammanagerin aus. Die 25-Jährige kam zur Saison 2018/19 nach Allensbach und war zunächst Teil des damaligen Oberligateams. Ein Jahr später gelang ihr der Sprung in den Bundesligakader, wo sie immer wieder ihr Talent zeigte. Leider wurde sie von ihrem dritten Kreuzbandriss erneut zurückgeworfen und unterstütze währenddessen bereits in den Bereichen Sponsoring und Organisation, ehe sie die neu geschaffene Stelle als Teammanagerin besetzte. «Mit Laura verlieren wir eine Person, die sich immer voll und ganz mit dem SV Allensbach identifizierte und sowohl als Spielerin als auch als Teammanagerin alles gegeben hat. Ihre Ideen und ihre Impulse, aber vor allem ihre Frohnatur werden uns fehlen», so Andreas Spiegel.  

Der SV Allensbach ohne Sandra Reichmann? Kaum vorstellbar. Tatsächlich tritt dieses Szenario aber ein – zumindest einmal für eine Saison. Reichmann hatte den Verein lange Jahre als Zweitligaspielerin und seit der Saison 2017/18 wieder als Co-Trainerin geprägt. Die Spielerinnen profitierten von ihrer handballerischen Erfahrung, aber auch von ihren sportwissenschaftlichen Kompetenzen. Gemeinsam mit den Athletiktrainern legte sie den Grundstein für die physischen Vorrausetzungen des Kaders. Wie sehr man als Mannschaft davon profitiert, hat man in dieser Saison einmal mehr gesehen. Zudem fungierte sie als wichtige Schnittstelle zur Exzellenzuniversität Konstanz, mit der der SV Allensbach die Spitzensportvereinbarung unterhält und brachte immer wieder ihre Ideen und Impulse mit ein. Mit ihrer Familie wird sich Sandra Reichmann eine berufliche und handballerische Auszeit nehmen und deshalb vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen. «Wir hätten Sandi natürlich sehr gerne weiterhin bei uns gehabt, vor allem weil sich die Mannschaft mit dem Trainerteam super eingespielt hat. Die Gespräche über die gemeinsame Zukunft waren immer offen und vertrauensvoll und dass sie hier selbst mit an einer Nachfolgeregelung involviert war, zeigt wie sehr ihr der Verein am Herzen liegt. Wir wünschen Sandi tolle Erfahrungen und eine schöne Zeit mit der Familie und hoffen sie nach ihrer Rückkehr wieder beim SV Allensbach begrüssen zu dürfen», erklärt Andreas Spiegel.    

Liebe Noemi, liebe Lucy, liebe Jane, liebe Laura, liebe Sandi wir wünschen euch alles Gute, die Türen beim SV Allensbach stehen euch immer offen!