SV Allensbach verliert erneut in letzter Minute
In einem weiteren Südbaden-Derby trafen die Frauen 1 des SV Allensbach am vergangenen Sonntag auf die SG Kappelwindeck/Steinbach. In der Vorsaison hatte das Team aus den beiden Partien gegen die aktuell Sechstplatzierten nur einen Punkt mitnehmen können. Dies wollte die Mannschaft von Trainer Martin Gerstenecker als zusätzlichen Ansporn nutzen, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Schon im Vorfeld stellte sich der SVA auf starke Rückraumschützinnen und ein gutes Zusammenspiel der Gäste mit dem Kreis ein. Ziel war es zudem, eine stabile Abwehr zu stellen und so das Angriffsspiel der SG zu unterbinden.
Dem SV Allensbach gelang ein sehr guter Start in die Partie. Von Anfang an hellwach, nutzten die Gelb-Blauen Fehlpässe und Fehlwürfe der Gäste konsequent aus und konnten sich so schnell eine Führung erarbeiten (3:1). Allerdings häuften sich bald auch auf Allensbacher Seite Fehlwürfe und zu hektische Pässe, wodurch die Steinbacherinnen, die nun offensiv geduldiger agierten, verkürzen konnten. Ein wichtiger Rückhalt war schon in dieser Phase – wie auch im weiteren Verlauf des Spiels – Dajana Petrovic, die mit ihren Paraden ihre Mannschaft im Spiel hielt. So konnte der SVA zunächst eine knappe Führung behaupten. Mitte der ersten Halbzeit kam dann Desiree Kolasinac, eine erfahrene Rückraumschützin und ehemalige Allensbacherin, bei den Gästen aufs Feld. Mit ihrer Unterstützung gelang es der SG, durch einen 3:0-Lauf erstmals mit 7:9 in Führung zu gehen. Trainer Martin Gerstenecker nahm daraufhin eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Allensbach blieb dank schöner Tore vom Kreis, erzielt durch Gloria Herholc, dran. Dennoch ging es mit einem knappen 11:12-Rückstand in die Kabine.
Der Start in die zweite Halbzeit wurde vom Verletzungspech überschattet: Theresa Litzel, die nach einem langen Ausfall erst in dieser Saison vollständig zurückgekehrt war, verletzte sich am Knie. Dies machte es dem Team sichtlich schwer, zur anfänglichen Leistung zurückzufinden. Aus einer sehr agilen Defensive, die den Allensbacherinnen das gesamte Spiel über Probleme bereitete, kamen die Gäste immer wieder ins schnelle Umschaltspiel. Mit einem 6:0-Lauf zog die SG bis zur 42. Minute auf 13:20 davon – die Vorentscheidung? Noch nicht!
Nach dieser durchwachsenen Phase gelang es dem SV Allensbach, den deutlichen Rückstand Stück für Stück wieder aufzuholen. Besonders Julika Schmidt, die sich schon in der ersten Halbzeit mit starken 1:1-Aktionen hervorgetan hatte, konnte sich entweder selbst durchsetzen oder Strafwürfe herausholen, die Greta Rinkeviciute sicher verwandelte. Dennoch liefen die Gastgeberinnen bis kurz vor Schluss einem Rückstand hinterher. Vor allem, weil man gegen die gegnerischen Rückraumschützinnen weiterhin keine passenden Lösungen fand, schaffte es der SVA nicht, weiter zu verkürzen. Erst ab der 56. Minute wurde es erneut spannend: Mit einem 3:0-Lauf kam Allensbach auf ein Tor heran und hielt den Ausgang des Spiels offen. Per Siebenmeter sicherten sich die Gäste jedoch in der 60. Minute den entscheidenden Treffer zum 22:24. Zwar konnte Katja Allgaier kurz darauf noch einmal einnetzen, doch es reichte nicht zum Punktgewinn, und der SVA verlor denkbar knapp mit 23:24 – eine bittere Niederlage.
Nach zwei Ein-Tor-Niederlagen, zuletzt mit 29:30 gegen Friesenheim, haben die Allensbacherinnen nun zwei Wochen Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Am 23.11. trifft der SVA um 19:30 Uhr auswärts auf die aktuell drittplatzierte Mannschaft des TSV Wolfschlugen.
Es spielten:
Dajana Petrovic, Bettina Woike, Marlene Fuchs (Tor); Katharina Ermrich, Theresa Litzel (1), Rahel Müller, Julika Schmidt (4), Kyra Teixeira da Silva (3), Vanessa Woschek, Katharina Bok (1), Mona Hildebrand, Gloria Herholc (5), Jule Schuster, Greta Rinkeviciute (7/3), Katja Allgaier (2)