Ein Punkt mit Kampf und Leidenschaft
Nachdem die Allensbacher Drittligahandballerinnen in den vergangenen Wochen einige Punkte – teils denkbar knapp – hatten liegen lassen, stand am vergangenen Wochenende am Riesenberg das Aufeinandertreffen mit dem letztjährigen Vizemeister, der HSG Stuttgart/Metzingen II, an. Da die 1. Bundesliga aufgrund der Europameisterschaft aktuell pausiert, hatten sich die Allensbacherinnen auf den Einsatz von Spielerinnen aus dem Erstligateam eingestellt. Trotzdem war das klare Ziel, endlich wieder zu punkten.
Nach dem Anpfiff fanden beide Teams zunächst nur schwer in die Partie. Mit beidseitigem Pech im Abschluss fiel der erste Treffer erst in der dritten Minute durch die Gäste. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem keine der Mannschaften ihren Spielrhythmus fand. Gegen eine aggressive gegnerische Defensive fiel es den Allensbacherinnen zunehmend schwer, klare Torchancen zu kreieren. Wenn es gelang, waren es vor allem Aktionen über den Kreis oder aus dem 1:1, die zum Torerfolg führten. Auf der anderen Seite nutzten die Gäste ein schnelles Umschaltspiel und viel Geduld im Positionsangriff, um zum Abschluss zu kommen. Besonders die niederländische Nationalspielerin Lois van Vliet aus dem Erstligateam zeigte sich mit insgesamt elf Treffern äußerst treffsicher. Trotz allem konnte sich keines der beiden Teams absetzen, sodass es beim Stand von 14:14 in die Kabine ging.
Nach der Pause verloren die Hühner zunächst komplett den Faden. Mit einem 4:0-Lauf setzte sich die HSG Stuttgart/Metzingen bis zur 36. Minute auf 18:14 ab. Die fehlende Durchschlagskraft im Angriff und zu große Lücken in der Defensive nutzten die Gäste konsequent. Nach einer Auszeit von Trainer Martin Gerstenecker und drei weiteren Gegentoren wuchs der Rückstand auf sechs Tore an. Doch an diesem Punkt sammelten sich die Gelb-Blauen wieder: Rahel Müller brachte auf der Rückraum-Mitte-Position mit viel Zug zum Tor frischen Schwung ins Angriffsspiel, und der SVA kämpfte sich Schritt für Schritt zurück in die Partie. Auch die Defensive stabilisierte sich, wodurch die einfachen Torerfolge der Gäste minimiert werden konnten.
Etwa zehn Minuten vor Schluss hatten die Hühner den Rückstand auf zwei Tore verkürzt (23:25). In der 58. Minute erzielte Greta Rinkeviciute schließlich den viel umjubelten Ausgleich zum 29:29. In dieser entscheidenden Phase traf die Linksaußen mehrmals souverän und hatte großen Anteil daran, dass der SVA mit einer beeindruckenden Aufholjagd ein 30:30-Unentschieden und somit einen Punkt in der eigenen Halle behalten konnte.
Obwohl sich der SV Allensbach an diesem Tag sicherlich mehr erhofft hatte, gilt es, den Kampfgeist und die Leidenschaft der letzten Minuten in die kommende Partie mitzunehmen. Am Samstag um 16:30 Uhr steht das Aufeinandertreffen mit dem HC Erlangen an, der aktuell auf Rang acht und damit eine Position vor dem SVA liegt. Wer im Fanbus mitfahren möchte, meldet sich bitte unter info@sva-bundesliga.de.
Im Anschluss daran gilt es, sich während der Winterpause sowohl körperlich als auch mental zu regenerieren, um schließlich 2025 wieder voll angreifen zu können. Bereits am 11. Januar starten die Hühner mit einem Heimspiel gegen die SG Schozach-Bottwartal ins neue Jahr.
Es spielten:
Bettina Woike, Dajana Petrovic, Marlene Fuchs (Tor); Katharina Ermrich, Rahel Müller (8/2), Julika
Schmidt, Kyra Teixeira da Silva (2), Vanessa Woschek, Katharina Bok (1), Mona Hildebrand, Gloria Herholc (5), Jule Schuster, Greta Rinkevicute (8/1), Laura Strlek, Katja Allgaier (5)