Abschiede am letzten Heimspieltag
Der letzte Heimspieltag ist immer auch die Zeit der Abschiede. Mal sind es mehr, mal weniger, aber emotional ist es immer, wenn Akteurinnen den SV Allensbach verlassen.
Im Trainerteam und in der medizinischen Betreuung wird es Veränderung geben und zwei langjährige Akteurinnen werden den SV Allensbach verlassen. Stefanie Hagemeister, die wahrscheinlich alle nur unter ihrem Spitznamen «Fritzi» kennen, ist seit 13 Jahren beim SVA aktiv – erst sechs Spielzeiten als Torhüterin und anschliessend als Trainerin der Mädels zwischen den Pfosten. In Allensbach hat sie nicht nur sportlich, sondern auch privat ihren Lebensmittelpunkt gefunden, hier geheiratet und ist letztes Jahr Mutter geworden. Nun steht neben den «Mamapflichten» auch die Rückkehr ins Berufsleben an, weshalb der Handballsport im Leben von Stefanie Hagemeister erst einmal etwas kürzertritt. «Fritzi ist ein echtes Urgestein im Verein. Sie hat sich als Spielerin, als Trainerin und auch neben dem Spielfeld voll eingebracht und ihre Arbeit sowie sie als Mensch werden uns sehr fehlen», ist der 1. Vorstand und Sportliche Leiter des Handball-Sportmanagement Allensbach Andreas Spiegel voll des Lobes und fügt augenzwinkernd hinzu: «Sobald sich aber alles bei ihr eingespielt hat und ihr Sohnemann etwas älter ist, weiss Fritzi eh, dass ich sie wieder anrufe.»
Über viele Jahre war Mareike Schupp als Physiotherapeutin ein bekanntes Gesicht auf der Bank und immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde. Künftig möchte sie aus beruflichen Gründen etwas kürzertreten und eventuell steht auch ein Standortwechsel an. «Mit Mareike verlieren wir eine langjährige Konstante, auf die wir uns immer verlassen konnten. Sie ist im Team sehr beliebt und begleitet einige Spielerinnen schon lange mit. Auch brachte sie immer wieder neue Ideen für Prozesse und Abläufe im medizinischen Bereich mit ein, für die wir sehr dankbar sind. Von solch verlässlichen und kompetenten Personen lebt der Sport im semiprofessionellen Bereich», erklärt Andreas Spiegel.
Theresa Litzel kam zur Saison 22/23 vom TuS Metzingen zum SV Allensbach. Gleich in ihrer ersten Saison verletzte sie sich schwer am Knie und fiel ein ganzes Jahr aus. Die Rückraumspielerin kämpfte sich wieder zurück und war auf dem aufsteigenden Ast, ehe sie sich in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit erneut das Kreuzband riss. Nun konzentriert sich die 21-Jährige zunächst darauf wieder komplett fit zu werden und wird dann entscheiden, ob sie wieder in den Leistungshandball einsteigen möchte. «Wenn Theresa wieder Handballspielen möchte, werden wir sie unterstützen und gemeinsam mit ihr schauen, wie wir das ermöglichen können. Sie ist noch jung, aber nach zwei schweren Verletzungen in so kurzer Zeit will diese Entscheidung wohl bedacht sein», so Andreas Spiegel.
Gloria Herholc wird den Bodensee gemeinsam mit ihrem Partner Tom Göres, der aktuell noch für die HSG Konstanz aufläuft, nach knapp zwei Jahren wieder verlassen. Die 29-Jährige integrierte sich sehr schnell und war zunächst im Rückraum, dann auf der Kreisläuferposition und im Abwehrinnenblock ein wichtiger Faktor für das Team. «Glori hat sowohl sportlich als auch menschlich super in unser Team gepasst. Handballerisch hat sie die nötige Prise Erfahrung miteingebracht und immer für gute Laune gesorgt. Sollte für sie und ihren Partner eine Rückkehr an den See Thema sein, stehen die Türen immer offen», erklärt Andreas Spiegel.
Seit zwei Jahren hütet Bettina Woike das Tor der Gelb-Blauen. Sie wechselte damals von der TG Nürtingen aus der 2. Bundesliga zum SV Allensbach. Davor war sie im Handballinternat des Thüringer HC. In jungen Jahren bereits eine intensive Laufbahn, die die 22-Jährige nun hinten anstellen und eine Handballpause einlegen möchte. «Für uns ist das natürlich schade, da sich unsere Torhüterinnen sehr gut ergänzt haben. Aber ein Perspektivwechsel kann auch in jungen Jahren schon wichtig sein. Sollte Betti den Fokus wieder mehr auf den Handball legen, freuen wir uns, wenn es bei uns ist», führt Andreas Spiegel aus.
Aus dem Perspektivkader werden Katharina Ermrich, Marlene Scherer und Magdalena Baumann studienbedingt den Verein verlassen. Alle drei haben sich der Herausforderung 3. Liga gestellt und waren zeitgleich ein wichtiger Bestandteil des Perspektivteams in der Oberliga Südbaden. «Alle drei haben in den letzten Jahren eine tolle Entwicklung beim SV Allensbach genommen und das Potential den nächsten Schritt zu gehen. Aber gerade in den jungen Jahren ist ein Standortwechsel für Reisen und Studium eine enorm wichtige Erfahrung», erklärt Andreas Spiegel und ergänzt: «Hervorheben möchte ich hier vor allen Dingen Kathi, die zwei Jahre hintereinander ihre Rolle super angenommen und sich immer in den Dienst der Teams und des Vereins gestellt hat.»
