Südkurier: Schwarzer Tag für SV Allensbach

Die Drittliga-Handballerinnen starten mit einer 22:29-Heimniederlage gegen den letztjährigen Zweitligisten TSV Haunstetten in die Saison und leisten sich dabei vor 300 Zuschauern zu viele Fehler.

SV Allensbach – TSV Haunstetten 22:29 (10:13)

In der ersten Partie mussten die Drittliga-Handballerinnen des SV Allensbach eine Niederlage gegen den Zweitliga-Absteiger TSV Haunstetten hinnehmen. Dabei standen sich die Allensbacherinnen gegen einen gut spielenden Gegner auch mehrfach selbst im Weg. Fehlwürfe und -pässe sowie viele durch Haunstetten abgefangene Bälle sorgten am Ende für eine deutliche 22:29-Niederlage. „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, welche Haunstetten gleich bestraft hat“, analysierte Teamchef Oliver Lebherz, der zusammen mit Trainerin Sandra Reichmann die sportliche Leitung nach der Demission von Claus Ammann innehat, nach dem Spiel. „Diese Fehlerquote müssen wir minimieren.“

Die Anfangsminuten der Partie waren ausgeglichen, der SV Allensbach blieb an den Gästen dran, konnte selbst jedoch kein einziges Mal in Führung gehen. Auch die erste Überzahl in der 13. Minute konnte Allensbach nicht für sich nutzen, Sarina Müllers Wurf verfehlte sein Ziel, die Gäste hingegen trafen in der 14. Minute in Unterzahl zum 4:6. In der 17. Minute fing Sabrina Duschner einen Pass der Allensbacherinnen ab, und in der Folge traf Haunstetten zum 5:7 – eine Szene, die sich an diesem Abend noch ein paar Mal wiederholen sollte. Im Anschluss dann eine ganz starke Phase der Gäste: Nach dem 6:7-Anschlusstreffer von Steffi Hotz erhöhte Haunstetten innerhalb von drei Minuten auf 6:10. Die Allensbacherinnen trafen in dieser Phase einfach nicht ins Schwarze: Julia Willauer zielte über das Tor (19.) und der Heber von Sarina Müller eine Minute später wurde von der TSV-Keeperin Magdalena Frey mit Leichtigkeit pariert. Zeit für Teamchef Oliver Lebherz, mit dem ersten Timeout auf die Bremse zu treten.

Nach der Auszeit präsentierten sich die Allensbacherinnen wieder konzentrierter auf dem Feld und boten den Gästen Paroli, doch immer wieder schlichen sich kleinere Unzulänglichkeiten ein. Als in der 23. Minute Haunstetten nur die Querlatte traf, wurde der Versuch eines Tempogegenstoßes der Allensbacherinnen sofort wieder abgefangen – Glück für den SVA, dass der folgende Abschluss der Gäste am Tor vorbei ging. Dann wieder ein Zwischenhoch des SV Allensbach: Sarah Rothmund verkürzte in der 28. Minute auf 10:13, und Stephanie Lukau parierte in der 29. Minute nicht nur einen Siebenmeter, sondern auch einen weiteren Abschlussversuch. Die Allensbacherinnen hatten danach noch eine Möglichkeit, zur Pause auf 11:13 zu verkürzen, doch die TSV-Keeperin hielt den letzten Wurf der ersten Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel kam Allensbach motiviert und konzentriert aufs Feld, ein Doppelschlag von Leonie Scholl und Steffi Hotz verkürzte den Rückstand auf 12:13. Als in der 33. Minute Gästespielerin Sabrina Duschner eine Zeitstrafe bekam, konnte Allensbach aber erneut kein Kapital daraus schlagen. Der SVA traf in Überzahl nur einmal, Haunstetten war zweimal erfolgreich.

Trotzdem blieben die Allensbacherinnen dran, bis zur 43. Minute, als die Gäste beim Stand von 15:18 erneut eine Zeitstrafe bekamen. Gleich beim ersten Allensbacher Angriff in Überzahl fing Patricia Horner den Ball ab und verwandelt diesen zum 15:19 – Oliver Lebherz reagierte sofort und nahm die Auszeit. Die kurze Pause war dieses Mal jedoch weniger erfolgreich, Leonie Scholls Wurf in der 44. Minute wurde pariert und Haunstetten vergrößerte den Abstand in der 45. Minute auf 16:20. Ein Fehlpass von Sarina Müller auf Svenja Hübner führte in der 46. Minute dann zum 16:21-Rückstand – die Vorentscheidung. Zwar kämpften die Allensbacherinnen bis zum Schluss weiter, doch am Ende häuften sich noch mal kleinere Fehler, auch die sonst so sichere Steffi Hotz vergab in der 56. Minute eine Chance vom Siebenmeterpunkt. Am Ende mussten sich die Allensbacherinnen mit 22:29 geschlagen geben.

„Mit der Tor-Differenz können wir nicht zufrieden sein“, resümierte SVA-Teamchef Lebherz. „Aber da hat man den Unterschied gesehen. Haunstetten kommt aus der 2. Liga, da müssen wir uns noch heranarbeiten.“ Die höhere Fehlerquote und mangelnder Biss im Zweikampfverhalten hätten, so Lebherz, den Ausschlag gegeben. Trainerin Sandra Reichmann suchte das Positive: „Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und den Kopf oben gehalten.“ Grund dazu liefert auch die Statistik: In der vergangenen Saison haben die Allensbacherinenn das erste Heimspiel gegen Möglingen auch verloren – und danach zuhause kein einziges mehr.

SV Allensbach: Wörner, Lukau (Tor); Lizureck, Rothmund (1), Willauer (2), Müller, Bickel (2), Greinert (7), Hotz (5), Höppe, von Kampen, Gaus, Hübner (3), Scholl (2). – Z: 300.

Quelle: Südkurier, Max Halter, 17.09.17, https://www.suedkurier.de/sport/regionalsport/regionalsport-bodenseewest/Schwarzer-Tag-fuer-SV-Allensbach;art2783,9416989